Dies ist der größte Teil der musealen Kollektion. Den Großteil bildet hier Philatelie. Zu dieser gehört hauptsächlich Korrespondenz von Kriegsgefangenen verschiedener Nationalität, die während des Zweiten Weltkriegs in deutscher Gefangenschaft waren, d.h. Briefe, Postkarten und Postüberweisungen der offiziellen deutschen Post, erstellt auf charakteristischen Formularen, die die Gefangenen versenden und empfangen durften. Die Korrespondenz stammt von verschiedenen Orten der Isolierung von Soldaten: aus Dulags, Oflags, Stalags und Arbeitskommandos. Zu der philatelistischen Sammlung zählt auch die sog. lagerinterne Post, die unter Einhaltung aller Postregeln innerhalb der einzelnen Gefangenenlager funktionierte. Wir haben hier Postkarten, Briefmarken und Datumsstempel, die von Hand gemacht wurden, meistens in der Holzschnitttechnik. Sie stammen aus mehreren verschiedenen Gefangenenlagern, das meiste aus den beiden großen Oflags II C Woldenberg und II D Groß Born.

Eine weitere Gruppe der philatelistischen Sammlung bildet die Korrespondenz polnischer Soldaten, die in der Schweiz interniert waren. Es gibt darin u.a. Bitten von Internierten an wohltätige Organisationen um die Suche nach Familienangehörigen, die sich nach dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges im Jahr 1941 in den von der UdSSR besetzten Gebieten aufhielten oder vor dort deportiert wurden. In der Sammlung fehlt es auch nicht an polnischen Briefmarken und Postkarten, die bereits nach dem Krieg zur Erinnerung an die Kriegsopfer herausgegeben wurden.

Die Philatelie ist eine äußerst wertvolle Sammlung, denn sie stellt eine wichtige Informationsquelle über das Leben der Kriegsgefangenen und Internierten sowie über das deutsche Gefangenlagersystem und die Internierungslager in der Schweiz dar. Es ist auch ein sehr aufschlussreicher Ausschnitt aus der Geschichte der Post. Die philatelistischen Qualitäten der Sammlung werden durch die Vielfalt an Poststempeln, Korrespondenzvordrücken, Lagerzensurstempeln usw. noch verstärkt.

Ein essenzieller Teil der Museumssammlung ist neben der Philatelie auch die Numismatik, vor allem Münzen, die in den Stalags VIII B, 318/VIII F und 344 Lamsdorf gefunden wurden. Sie stammen aus verschiedenen Ländern, u.a. aus der UdSSR, Indien, Kanada und Griechenland. Sie gehörten Kriegsgefangenen, die dort während des Zweiten Weltkriegs festgehalten wurden. Reichlich vorhanden sind auch andere Zahlungsmittel, d.h. Ersatzgeld, sog. Lagermarken aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, die in allen Gefangenenlagern im Dritten Reich im Umlauf waren. Zu der numismatischen Sammlung zählen auch Lohnzettel und Zahlungsbelege für die Entlohnung von Kriegsgefangenen aus verschiedenen Stalags. Beachtenswert sind die Original-Lagermarken aus dem Ersten Weltkrieg, die in dieser Zeit im Gefangenenlager Lamsdorf im Gebrauch waren. Wertvoll im Hinblick auf die Geschichte Łambinowices ist auch anderes Ersatzgeld, das auf dem Truppenübungsgelände Lamsdorf bis 1922 im Umlauf war.

Der Medailleursteil der Museumssammlung ist am wenigsten zahlreich. Hierzu gehören Gedenkmedaillen des Zentralen Museums der Kriegsgefangenen, die anlässlich von Jubiläen der Einrichtung geprägt wurden.