Zu diesem Teil der Bestände des Zentralen Museums der Kriegsgefangenen gehören Fotografien, die vor allem in deutschen Gefangenenlagern und Arbeitskommandos während des Zweiten Weltkriegs gemacht wurden. Sie registrieren Bilder aus dem Leben von Kriegsgefangenen verschiedener Nationalitäten sowie ihre Isolationsorte. Jede der Fotografien dieser Sammlung, die in Gefangenschaft zustande kamen, ist mit einem Originalstempel der Lagerzensur oder mit einer anderen Anmerkung zur Bestätigung ihrer Echtheit versehen. Die Aufnahmen entstanden mit Wissen der deutschen Lagerverwaltungen und sie stammen aus über 30 verschiedenen Gefangenenlagern.

Die Thematik der Fotografien ist sehr unterschiedlich. Es befinden sich unter ihnen Bilder von Gefangenen beim Transport, Appell, Essen oder Arbeiten (in der Industrie, Land- oder Forstwirtschaft) sowie in der Freizeit beim Ausruhen, Lernen, bei sportlichen, bildnerischen, musikalischen und theatralischen Aktivitäten, bei religiösen und sonstigen Feierlichkeiten. Es gibt auch Fotos, die Wohnbaracken und andere Lagerbauten zeigen, u.a. Kommandantur, Wachgebäude und Wachtürme, Lazarett, Arrest, Appellplätze, Umzäunung sowie deutsche Lagermannschaften. Zu diesem Teil der Museumssammlung gehören auch sog. Gefangenennummer-Porträts, also Einzelfotos von Gefangenen, die für die Zwecke der deutschen Lagerdokumentation gemacht wurden.

Alle in diesem Teil der Kollektion gesammelten Fotografien stammen von individuellen Spendern, zumeist von ehemaligen Kriegsgefangenen. Diese Andenken haben einen sehr hohen historischen Wert und stellen eine wertvolle Ergänzung in den Archivalien des Museums dar.