Gott wird geboren, Mächtige erstarren vor Angst… Weihnachten in deutscher und sowjetischer Gefangenschaft während des Zweiten...

Diese Ausstellung gilt dem Thema, wie in Kriegsgefangenenlagern das Weihnachten – ein in der christlichen Kultur überaus wichtiges Fest – begangen wurde. Für die festgehaltenen Soldaten war es eine besonders schwierige Zeit, voller Sehnsucht, Erinnerungen und Emotionen. Die Ausstellung zeigt, wie Kriegsgefangene, vor allem polnische, diese Zeit ungeachtet der Umstände zu erleben suchten. Sie stellt authentische Erinnerungsstücke bzw. ihre Kopien, darunter auch rekonstruierte Elemente der Ausstattung von Kriegsgefangenenbaracken, dar.

Darstellungsart: 10 großformatige Schautafeln 200 x 75 cm in einem freistehenden Gestell sowie 5 Rahmen 100 x 70 cm mit Musealien. Zu Gestaltungszwecken können ein Weihnachtsbaum und ein festlich dekorierter Tisch verwendet werden. Begleitend kommt eine Infobroschüre hinzu. Ausstellungsfläche: 20 bis 30 m².


Georgi Iwanowitsch Danilow. Porträtskizzen

Zu dieser Ausstellung gehört ein einzigartiger Zyklus von mehreren Dutzend Porträtskizzen von Kriegsgefangenen. Georgi Iwanowitsch Danilow hat sie im Stalag 318/VIII F (344) Lamsdorf (Łambinowice) mit großer Gewandtheit und Kunstfertigkeit erstellt. Die Sammlung stellt vor allem sowjetische Kriegsgefangene dar, die von den Deutschen am schlechtesten behandelt wurden. Obwohl Soldaten der Roten Armee die größte, mehr als 200.000 Menschen zählende und in diesem Lager isolierte Kriegsgefangenengemeinschaft  bildeten, haben sie nur eine sehr kleine Anzahl von Objekten hinterlassen. Ein umso suggestiveres Zeitzeugnis  ist in diesem Kontext die Sammlung von G.I. Danilow. Neben ihrem Dokumentationswert weisen die Skizzen auch künstlerische Qualitäten auf. Ihr Autor hatte, bevor er an die Front kam und anschließend in Gefangenschaft geriet, zwei Jahre  am Moskauer Kunstinstitut studiert.

Darstellungsart: 80 Porträtskizzen in Rahmen 50 x 40 cm zur Wandaufhängung sowie eine Titelschautafel. Ein Katalog mit Einleitung in den Sprachen Polnisch, Englisch, Deutsch und Russisch liegt der Ausstellung bei. Die Ausstellung ist vor allem in Form von Kopien verfügbar. Ausstellungsfläche: 40 m².


Kriegsgefangene – eine europäische Erinnerung. Łambinowice – Museum und Gedenkstätte

Diese Ausstellung hat zum Ziel, die Erinnerung an tragische Geschehnisse in Zusammenhang mit der Existenz von Absonderungslagern in Łambinowice zu bewahren, und besteht aus zwei Teilen. Sie ist zum einen eine Art Wissenskompendium über die Geschichte und gegenwärtige Rolle der Nationalen Gedenkstätte Łambinowice, indem sie die Geschichte der Ortschaft und der in diesem Gebiet befindlichen Lager präsentiert. Zum anderen zeigt sie das vielseitige Wirken des Zentralen Museums der Kriegsgefangenen, das die Gedenkstätte betreut. Die Besucher erhalten somit Einblicke in die Arbeit des Museumsarchivs, die Wissenschafts-, Forschungs-, Ausstellungs- und Bildungstätigkeit sowie verschiedene Formen des Gedenkens an Opfer von Kriegsverbrechen.

Darstellungsart: zwei freistehende Module, bestehend aus 8 Informationstafeln 200 x 90 cm. Die Ausstellung ist in den Sprachen Polnisch und Deutsch verfügbar. Ausstellungsfläche: 20 m².


Anfang und Ende. Warschauer Aufständische in deutscher Gefangenschaft

Nach dem Scheitern des Warschauer Aufstands gerieten ca. 17.000 Aufständische in deutsche Kriegsgefangenenlager. Diese Ausstellung bringt ihr Schicksal vom Zeitpunkt der Waffenniederlegung bis zur Wiedererlangung der Freiheit näher. Wichtig ist, dass die Tausende von Menschen nicht ausschließlich Männer waren, sondern auch Frauen und Kinder, welche die gleiche Behandlung erfuhren. Die Ausstellung ermöglicht es dem Betrachter, seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass nie zuvor in der Geschichte eine im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Herkunft oder Bildung so stark differenzierte Menschengruppe in die Gefangenschaft geraten war.

Für die meisten Aufständischen war der Aufenthalt in Kriegsgefangenenlagern eine neue und überaus schwierige Erfahrung. Er bedeutete die Trennung von Verwandten, die Isolation, oft Zwangsarbeit und brutale Behandlung durch die Lagermannschaft, Hunger, Schmutz und Kälte und gegen Ende des Krieges auch die Notwendigkeit, die enorm wichtige Entscheidung zu treffen: Wieder ins Land zurückkehren oder im Exil bleiben? Die Ausstellung schildert anhand von einzigartigen Fotos, Dokumenten und Briefen die Lagerwirklichkeit, die den Warschauer Aufständischen zuteilwurde.

Darstellungsart: 12 großformatige Schautafeln in einem freistehenden Gestell 200 x 75 cm. Begleitend kommt eine Infobroschüre hinzu. Ausstellungsfläche: 30 m².


Das Buch in Lagern für polnische Kriegsgefangene im Dritten Reich und in besetzten Ländern (1939 bis 1945)

Diese Ausstellung schildert die Geschichte des Buches und des Lesens in Kriegsgefangenenlagern der deutschen Wehrmacht. Sie zeigt, durch welche Faktoren dort Bücher zirkulieren konnten, wie die Gefangenen den Bücherumlauf organisierten, wie sie mit der Zensur zurechtkamen, welche Bücher sie lasen und welche Aktivitäten damit einhergingen. Die authentischen Erinnerungsstücke (Bücher, Büchereiordnungen, Bibliothekskarten und -ausweise, Anzeigen, Schilde, Fotografien, Aufzeichnungen) helfen den Besuchern, sich das Ausmaß des Phänomens zu vergegenwärtigen und vor allem die besondere Bedeutung des geschriebenen Wortes für Menschen, die sich über längere Zeit in der Isolation befinden, zu verstehen.

Darstellungsart: Schautafeln zur Wandaufhängung oder in einem freistehenden Gestell. Begleitend kommt eine Infobroschüre hinzu. Es besteht die Möglichkeit zur Ausleihung der Musealien, die thematisch mit der Ausstellung zusammenhängen (Präsentation in Rahmen und Schaukästen). In der Schautafelversion (Gestell) ist die Ausstellung auch für Schulen verfügbar. Zu Gestaltungszwecken kann im Ausstellungsraum das Innere einer Lagerbücherei nachgebildet werden. Ausstellungsfläche: 30 m².


Malerei unter Kriegsgefangenen

Bildnerisches Schaffen von Kriegsgefangenen ist ein äußerst interessantes Phänomen und das Zentrale Museum der Kriegsgefangenen trägt sorgsam alle Beispiele davon zusammen. Zu dieser Ausstellung gehört eine Kollektion von Bildern, deren Schöpfer Kriegsgefangene (auch anonyme) sind, die während des Zweiten Weltkriegs in deutschen Lagern für Offiziere sowie einfache Soldaten und Unteroffiziere interniert wurden.

Die präsentierten Werke sind in Malereitechniken (Öl, Aquarell, Guasch) sowie Techniken aus dem Grenzbereich zwischen Malerei und Zeichnung (Pastell, kolorierte Zeichnungen) hergestellt. Sie stellen vor allem Gesichter von Mitgefangenen, Szenen aus dem Leben der Isolierten sowie Lager und ihre Umgebungen dar. Einige haben satirischen Charakter, es gibt auch Naturkompositionen. Ein erheblicher Teil von ihnen entstand in Oflags, in denen günstigere Voraussetzungen für diese Art von Aktivität existierten als in den Stalags. Die Werke haben einen großen historischen Wert, denn sie sind ein Zeugnis dafür, dass die versklavten Menschen nicht mit ihrem Los einverstanden waren, und ein Ausdruck ihres Freiheitsbedürfnisses.

Darstellungsart: 87 Bilder, überwiegend 50 x 40 cm, zur Wandaufhängung oder in einem freistehenden Gestell. Ein Katalog mit Einleitung in den Sprachen Polnisch, Englisch, Deutsch und Russisch liegt der Ausstellung bei. Ausstellungsfläche: 40 m².


Auf unmenschlichem Boden. Polnische Kriegsgefangene in der UdSSR

Diese Ausstellung ist polnischen Kriegsgefangenen in sowjetischer Gefangenschaft gewidmet, insbesondere dem Schicksal der Internierten in den NKWD-Sonderlagern Kozielsk, Starobielsk und Ostaszkow, sowie der Geschichte der Wahrheitsermittlung darüber. Das Hauptthema der Präsentation ist das Massaker von Katyn. In der Ausstellung fand sich aber auch Platz für die Geschichte von Soldaten, die in Arbeitslager gerieten und dort beim Bau von Eisenbahnen und Straßen arbeiteten. Manche von ihnen überlebten ihre Gefangenschaft, indem sie der Spur der Armeen von Anders und Berling folgten.

Die Ausstellung setzt sich aus zehn Teilen zusammen. Eröffnet wird sie von Vorkriegs-Fotografien von zukünftigen Kriegsgefangenen. Anschließend verfolgen wir ihren Weg in die Gefangenschaft, ihren Aufenthalt in Lagern, die Umstände der Entdeckung des Katyn-Massakers, die damit verbundene Camouflage und politische Ausschlachtung sowie den schwierigen Prozess der Wahrheitssuche. Die Ausstellung basiert auf reichhaltigen Archivbeständen von vielen Institutionen und Privatpersonen. Es gehören zu ihr Landkarten, Fotos und Zeitungspublikationen, bereichert um Audio-Berichte von Zeitzeugen.

Darstellungsart: 15 großformatige Schautafeln 200 x 75 cm in einem freistehenden Gestell. Die Ausstellung und die Infobroschüre sind in den Sprachen Polnisch und Englisch gestaltet worden.  Ausstellungsfläche: 40 m².


Polnisches Theater in Kriegsgefangenenlagern der Wehrmacht (1939 bis 1945)

Wie kam es dazu, dass Kriegsgefangene sich in einem Lager mit Theateraktivitäten beschäftigen konnten? Auf diese Frage antwortet die Ausstellung „Polnisches Theater in Kriegsgefangenenlagern der Wehrmacht”. Wir sehen hier u.a. überraschende Fotografien von Kriegsgefangenen als Schauspieler, Skizzen von Kostümen oder Skripte von Aufführungen.  Die Organisation von Theatervorstellungen auf einem – gemessen an den Lagerbedingungen – hohen Niveau ermöglichte es den Gefangenen, wenigstens für kurze Momente die schwierige Lagerwirklichkeit zu vergessen.

Die Präsentation besteht aus Dokumenten, Fotografien sowie Gegenständen in Verbindung mit Theateraktivitäten, die unter hoher Anstrengung, aber auch mit großem Erfolg von Theaterbegeisterten – polnischen Kriegsgefangenen in den Jahren des Zweiten Weltkriegs – betrieben und betreut wurden. Bemerkenswert ist hierbei ihr Einfallsreichtum, Engagement und Professionalität sowie der bedeutende Beitrag dieses Lebensbereiches zum Überstehen der Gefangenschaft.

Darstellungsart: 4 großformatige Schautafeln 200 x 150 cm sowie 15 Schautafeln 100 x 70 cm zur Wandaufhängung oder in einem freistehenden Gestell. Eine Infobroschüre liegt der Ausstellung bei. Ausstellungsfläche: 60 m².


Gefangenenporträts

Diese Ausstellung zeigt das Schicksal von polnischen Kriegsgefangenen in deutscher und sowjetischer Gefangenschaft am Beispiel von sechs Menschen: Józef Czapski, Józef Kobylański, Stanisław Krzyżaniak, Zofia Książek-Bregułowa, Henryk Łagodzki und Zbigniew Wajszczuk. Die genannten Personen repräsentieren alle charakteristischsten Gefangenengruppen unter den Polen, d.h. Kriegsgefangene in Lagern der Wehrmacht und des NKWD, darunter einfache Soldaten, Fähnriche und Offiziere.

Neben Teilnehmern des Septemberfeldzugs zeigt die Ausstellung auch Warschauer Aufständische, neben Berufssoldaten auch Reservisten, neben Männern auch Frauen und Kinder. Die zusammengetragenen Fotografien, Dokumente und Andenken erzählen die Lebensgeschichte der Protagonisten von der Zeit vor 1939 über den – besonders umfangreich geschilderten – Zweiten Weltkrieg bis hin zu ihrem Nachkriegsschicksal.

Darstellungsart: 6 freistehende Module, jenes mit einer Fläche von 4 m². Die Ausstellung ist in drei Sprachen gestaltet worden. Begleitend kommen Audioaufzeichnungen und eine Infobroschüre hinzu. Ausstellungsfläche: 60 m2.


Im Zerrspiegel. Kriegsgefangenen in Lagern der Wehrmacht

Diese Ausstellung ist aufgrund der verwendeten Medien – satirische Zeichnungen von Kriegsgefangenen – ein mutiger Versuch ihrerseits, das Bild ihrer Gefangenschaft bewusst und gezielt in einem Zerrspiegel wahrzunehmen. Ironie gegenüber sich selbst und Spott über jene, von denen nicht nur die Größe ihrer Portion Suppe, sondern auch ihr Leben abhängig war, lassen die Betrachter überraschenderweise den Ernst bewahren angesichts der lustigen Szenen aus dem täglichen Lagerleben, die oft mit geübter Hand und festem Strich gezeichnet und nicht selten zusätzlich mit einem wie durch ein Wunder ergatterten Bundstift koloriert wurden.

Wir sehen in den Zeichnungen Gefangene in verschiedenen Situationen: von der Morgentoilette über die Zubereitung von Speisen, Arbeit oder künstlerische Betätigung bis hin zum Schlaf. Die Arbeiten sind acht Themenbereichen zugeordnet, von denen jeder mit einer Einleitung in polnischer und englischer Sprache versehen ist. Begleitend zur Ausstellung gibt es eine multimediale Vorführung von Originalfotos aus den Jahren des Zweiten Weltkriegs sowie eine Veröffentlichung.

Darstellungsart: 27 Schautafeln 100 x 70 cm mit Bohrungen zur Wandaufhängung. Begleitend kommt eine Bildungspublikation in Polnisch und Deutsch hinzu. Ausstellungsfläche: 18 m².


Um jeden Preis leben

Zu dieser Ausstellung gehören sorgfältig ausgewählte Bildaufnahmen von zwei Oppelner Kunstfotografen: Sławoj Dubiel und Sławomir Mielnik. Sie bilden die Fotodokumentation des Freilichtschauspiels „Um jeden Preis leben”, das vom Teatr Eko Studio vorbereitet und an der Nationalen Gedenkstätte Łambinowice gezeigt wurde. Das Drehbuch basiert auf Erinnerungen von Sergej Woropajew und anderen Gefangenen, die während des Zweiten Weltkriegs im Lager Łambinowice inhaftiert waren.

Das Schauspiel zeigte das Drama der Gefangenen. Diese litten nicht nur wegen schneidender Kälte und Hungers, sondern auch deshalb, weil ihr Heimatland sich von ihnen losgesagt und sie zu Verrätern erklärt hatte. Das Ziel dieser Menschen war, um jeden Preis zu überleben. Dank der aufgezeichneten Szenen aus dem Alltagsleben von sowjetischen Gefangenen in den Jahren des Zweiten Weltkriegs im Stalag 318/VIII F Lamsdorf sowie kurzer Skriptfragmente in den Bildunterschriften haben Ausstellungsbesucher die Gelegenheit dazu, Einzelheiten ihres Schicksals zu erfahren.

Darstellungsart: 8 Schautafeln 100 x 70 cm mit Bohrungen zur Wandaufhängung. Ausstellungsfläche: 10 m².


Sportleben polnischer Soldaten in deutscher Gefangenschaft in den Jahren 1939 bis 1945

Diese Ausstellung gilt einem wenig bekannten und gleichzeitig hochinteressanten Ausschnitt aus der Geschichte des polnischen Sports und Leibeserziehung, an der polnische Kriegsgefangene teilnahmen. Gegenstände aus Lagern, Dokumente und Fotografien, die in der Ausstellung als Originale oder Kopien präsentiert worden sind (großformatige Schautafeln, Wechselrahmen), geben Zeugnis von der besonderen Gesinnung und inneren Stärke polnischer Soldaten sowie der bedeutenden Rolle von Sportaktivitäten in ihrem Gefangenenleben.

Der Wettstreit in diesem Bereich ließ die Gefangenen ihre Zwangsabsonderung, die Trennung von Verwandten und ihre Sehnsucht nach der Freiheit vergessen. Zu sehen sind in der Ausstellung Dokumente von Gefangenen-Sportorganisationen, Plakate und Fotografien von Lagerwettbewerben, Gewinnerpreise sowie Fragmente von Erinnerungen.

Darstellungsart: 5 großformatige Banner 200 x 100 cm, 10 Texttafeln 70 x 50 cm und 13 Rahmen 100 x 70 cm mit Musealien (Kopien). Begleitend kommt eine Infobroschüre hinzu. Ausstellungsfläche: 30 m².

Ausstellungsfläche: 30 m².