Die Wissenschafts- und Forschungsarbeit stellt seit Bestehen des Zentralen Museums der Kriegsgefangenen einen wichtigen Teil seiner Tätigkeit dar. Ihr Umfang veränderte sich im Laufe der Jahre. Bis Ende der 1980er Jahre bezog sie sich auf das deutsche Kriegsgefangenensystem im Zweiten Weltkrieg. Nach 1989 erfuhr sie eine wesentliche Erweiterung und umfasst heute die Kriegsgefangenenproblematik des Zweiten Weltkriegs unter besonderem Nachdruck auf das Schicksal von polnischen Soldaten in deutscher und sowjetischer Gefangenschaft sowie in Internierungslagern in neutralen Ländern.

Die Forschung betrifft zudem ausgewählte Themen aus der neuesten Geschichte Polens, darunter vor allem Fragen in Zusammenhang mit der Existenz von Nachkriegs-Isolationslagern im Oppelner Schlesien. Die wissenschaftliche Arbeit ist nicht eingeschränkt durch die Zäsur 1939-1945 und sie geht nicht zuletzt auf die Ursachen und Folgen von tragischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs ein. Eine bedeutende Position nehmen darin auch die Geschichte der Lager in Lamsdorf/Łambinowice (1870-1946) und des Truppenübungsplatzes, auf dem sie alle errichtet wurden, ein.

Realisiert wird die Wissenschafts- und Forschungstätigkeit des Museums durch Archiv- und Bibliotheksabfragen im In- und Ausland. Die Forschungsergebnisse werden bei Wissenschaftlertreffen, Konferenzen, wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Tagungen sowie in Publikationen präsentiert und erörtert. Das gründliche Wissen, das im Zuge der Wissenschafts- und Forschungsarbeit erworben wird, liegt dabei der Bildungs- und Ausstellungs-, Erziehungs- und Gedenktätigkeit des Museums zugrunde.