Das Gefangenenlager aus dem Deutsch-Französischen Krieg

Während des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) entstanden in Schlesien mehrere Gefangenenlager, darunter eines in der Nähe des Dorfes Lamsdorf. Für seine Einrichtung nutzten die preußischen Militärbehörden den dort seit einigen Jahren bestehenden Truppenübungslatz. Die ersten Kriegsgefangenen trafen im Herbst 1870 (als offizielles Datum gilt der 7. Dezember 1870) an dem Ort ein, die ersten Entlassungen folgten bereits im März 1871, noch vor der Unterzeichnung des Friedensvertrags. Die meisten Gefangenen verließen Lamsdorf im Frühjahr 1871.

Die bislang durchgeführten Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Gefangenen an zwei Orten auf dem Truppenübungsplatz festgehalten wurden. Der eine war das Fußlager, der andere das Feldlager. Zu späterer Zeit nannte man die beiden Orte entsprechend Lager I und Lager II. Die dort isolierten Gefangenen waren höchstwahrscheinlich auch am Ausbau der jeweiligen Lagerinfrastruktur beteiligt. Die Gesamtzahl der französischen Soldaten, die in dem Lager waren, wird auf etwa 6.000 geschätzt. Die Gräber von 52 von ihnen nebst einem Denkmal für die Toten befinden sich auf dem alten Kriegsgefangenenfriedhof.