Die Nationale Gedenkstätte in Łambinowice

Der Friedhof sowjetischer Kriegsgefangener

Er befand sich in der Nähe des sog. Russenlagers, das 1941 für sowjetische Kriegsgefangene errichtet wurde. Es war die zahlreichste und von den Deutschen am schlechtesten behandelte Gefangenengruppe. Auf dem Friedhof ruhen in Massengräbern etwa 40.000 Soldaten der Roten Armee – darunter auch Polen, die in ihren Reihen kämpften.

Verstorbene wurden dort ab 1942 begraben. Wann die Beerdigungen an dem Ort eingestellt wurden, konnte nicht eindeutig ermittelt werden. Sie wurden schichtweise in namenlosen Massengräbern beerdigt – das wissen wir dank einer nach dem Kriegsende durchgeführten Teilexhumierung. Laut Richtlinien der deutschen Militärbehörden sollten die Beerdigungen auf eine unauffällige Weise vollzogen werden. Deshalb war der Eintritt in das Friedhofsgelände verboten.

Die jetzige Form des Friedhofs wurde diesem 1964 verliehen. Damals wurde auch das Denkmal für das Martyrium der Kriegsgefangenen errichtet, das an alle in den Jahren des Zweiten Weltkriegs in den Lagern in Lamsdorf verstorbenen Gefangenen erinnert. Das Denkmal setzt sich aus zwei monumentalen Blöcken zusammen, auf denen Skulpturen angebracht wurden, die die Toten symbolisierten. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde unweit von ihm auch ein Kreuz aufgestellt. Der Friedhof sowjetischer Kriegsgefangener ist das letzte Objekt auf dem Weg der Erinnerung.

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